E-Auto im Winter

Sind E-Autos auch im Winter alltagstauglich?

E-Auto im Winter

Sind E-Autos auch im Winter alltagstauglich?

Elektroautos und die kalte Jahreszeit

Viele E-Auto-Fahrer stellen sich vermutlich die Frage, ob ihr elektrisch betriebenes Kfz auch im Winter zuverlässig funktioniert. Oder ob man bei Temperaturen im Minusbereich in seinem kalten Fahrzeug frieren muss.

Ob Sie bei Frost und Kälte mit Reichweitenverlusten rechnen müssen, der Akku Ihres Elektroautos auch in der kalten Jahreszeit voll auflädt oder Sie bei laufender Heizung im Stau stehenzubleiben drohen, beantworten wir in unserem Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert die Heizung im E-Auto?

In Elektroautos ist kein Abwärme erzeugender Verbrennungsmotor verbaut. Deshalb haben E-Autos derzeit zwei verschiedene, miteinander kombinierbare Möglichkeiten Wärme zu erzeugen:

  1. Direkte Beheizung:
    Hierbei wird Luft über eine Heizspule erhitzt, ähnlich wie bei einem Heizlüfter. Oder die im Heizkreislauf vorhandene Flüssigkeit wird über einen Wärmetauscher auf Temperatur gebracht. Diese erzeugte Wärme heizt dann den Innenraum des Kfz auf. Der Energieverbrauch ist bei dieser Methode relativ hoch und liegt bei bis zu 2 Kilowatt pro Stunde.

  2. Beheizung über eine oft zusätzlich eingesetzte Wärmepumpe:
    Bei dieser Methode entzieht eine Klimaanlage der Außenluft Wärme (auch bei Minusgraden möglich) und beheizt dadurch den Fahrzeug-Innenraum ab. Für diese Art der Beheizung kann auch die geringe Abwärme verschiedener Fahrzeugkomponenten, wie z. B. Motor und Akku, genutzt werden.

Verglichen mit der direkten Beheizung ist die zweite Option deutlich energieeffizienter: So fällt der Energieverbrauch viel geringer aus und aus einer Kilowattstunde Batteriestrom werden rund drei Kilowattstunden Wärme gewonnen.

Allerdings dauert es recht lange, ein Auto über die Wärmepumpe zu heizen. Die Methode ist also eher dazu da, um die Autotemperatur zu halten.

Die Heizung von E-Autos kommt also direkt auf Temperaturen. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Verbrennern, bei denen Sie für einen warmen Innenraum immer so lange warten müssen, bis sich der Motor aufgeheizt hat.

Was passiert mit Elektroautos im Stau?

Auch während eines Staus können die Heizungen von E-Autos ohne größere Probleme über mehrere Stunden laufen – und das auch bei klirrender Kälte im Winter. Das haben Tests laut Angaben des ADAC ergeben.

Verglichen mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bleibt es in einem elektrisch betriebenen Kfz sogar länger warm: Denn bevor die Batterie eines E-Autos leer ist, ist das Benzin eines Verbrenners schon längst aufgebraucht.

Unser Tipp: Stellen Sie Ihre Heizung auf Umluft: Dann erwärmt sich der Innenraum des Wagens schneller und trotzdem wird weniger Heizenergie benötigt.

Welchen Einfluss hat Kälte auf Batterie, Ladevorgang und Reichweite?

Bei Kälte weist die Batterie eines Elektroautos einen höheren Innenwiderstand auf. Dadurch kann also vor allem im Winter weniger Energie entnommen werden. Denn wenn die Batteriezellen kalt sind, funktioniert die Energieaufnahme schlechter, was auch eine schwächere Rekuperation zur Folge hat.

Lädt das E-Auto im Winter anders als im Sommer?

Die geringere Aufnahme von Energie beeinflusst auch das Laden von Elektroautos. Ist ein Akku kalt, dauert es länger bis er voll aufgeladen ist und er nimmt generell weniger Energie auf.

Wollen Sie Ihr E-Auto schnellladen, dann muss die Batterie auf Betriebstemperatur sein. Denn ansonsten regulieren innovative Ladestationen die Strommenge, damit der Akku nicht überlastet wird.

Unser Tipp: Parken Sie das Elektroauto im Winter nicht draußen, sondern stellen es nach Möglichkeit in eine Garage. So können Sie ein starkes Auskühlen des Akkus vorbeugen.

Es ist außerdem eher empfehlenswert, das Fahrzeugs abends nach Ihren Fahrten zu laden, als morgens vor dem Start.

Hat ein E-Auto im Winter weniger Reichweite?

Der Energieverbrauch von E-Autos ist bei kalten Temperaturen höher. Schließlich müssen – ähnlich wie bei Verbrenner-Fahrzeugen – nicht nur der Innenraum, sondern auch die Scheiben und Sitze beheizt werden.

Die Luftheizung ist dabei der größte Energiefresser. Und damit der Akku leistungsfähig bleibt, muss auch er erwärmt werden.

Das hat zur Folge, dass die Reichweite von Elektroautos im Winter um 10 bis 30 % und im Stadtverkehr sogar um bis zu 50 % sinkt.

Inwieweit sich die Reichweite Ihres E-Autos bei Kälte reduziert, hängt ab von

  • den tatsächlichen Außentemperaturen.
  • der Art der zurückgelegten Strecke: Fahren Sie sie ununterbrochen durch oder pausieren Sie die Fahrt zwischenzeitlich? Jeder Stopp verbraucht Energie, weil der Wagen wieder aufgeheizt werden muss.

Ist eine hohe Reichweite für Sie wichtig, dann achten Sie darauf, ob der Kfz-Hersteller serienmäßig oder optional eine Wärmepumpe anbietet. Diese kann die Batterie entlasten und damit die Reichweite Ihres E-Autos erhöhen.

Zum Aufheizen des Fahrzeugs nutzt die Wärmepumpe z. B. die geringen Abwärmemengen des Motors, der Batterie und der Leistungselektronik. Auf diese Weise ist eine Steigerung der Reichweite um bis zu 25 % möglich.

Tipps für eine höhere Reichweite Ihres E-Autos

  • Auto vorheizen
    Idealerweise heizen Sie das Auto vor, während es noch an Ihrer Wallbox zuhause hängt. So vermeiden Sie eine Belastung der Batterie.
  • Eco-Modus nutzen
    Passen Sie Ihre Fahrweise den Temperaturen an: Sportliches Fahren ist im Winter ineffizient und verbraucht zu viel Energie – bei E-Autos und Verbrennern. Außerdem bringt der Motor im Eco-Modus weniger Kraft auf die Räder, sodass diese nicht durchdrehen. Die erhöhte Fahrsicherheit ist also ein weiterer positiver Nebeneffekt.
  • Vorausschauendes Fahren
    Behalten Sie – wie immer – andere Verkehrsteilnehmer im Blick. Ständiges Abbremsen und Beschleunigen kostet Energie und das Bremsverhalten ist im Winter unter Umständen anders: So kann die Rekuperation z. B. bei winterlichen Temperaturen spürbar schwächer sein.
  • Heizung runterdrehen
    Effektiver als die Innenraumheizung funktionieren Sitz- und Lenkradheizung – und sollten Ihnen einen ausreichenden Fahrkomfort bieten.
  • Überflüssige Verbraucher abstellen
    Sind laufende Scheibenwischer und Heckscheibenheizung wirklich notwendig? Vor allem während eines Staus könnten Sie wohl darauf verzichten.

Noch Fragen?

Haben Sie noch weitere Fragen rund um das Thema Elektroauto, zur Wallbox oder Elektroauto-Versicherung?

Nutzen Sie das umfangreiche Beratungsangebot der HUK-COBURG und sprechen Sie Ihren Berater vor Ort an. Alternativ nutzen Sie unseren Kundenservice unter 09561 96 101.

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