Motoröl – Kontrolle & Wechsel
Ohne Motoröl kommt man weder mit dem Auto noch mit dem Motorrad weit.
Doch welchen Zweck erfüllt es? Wie kann ich den Ölstand richtig prüfen? Woran erkenne ich, dass ein Wechsel nötig ist?
Wir haben die wichtigsten Punkte auf einen Blick für Sie parat.
Inhaltsverzeichnis
Warum brauche ich Motoröl?
Motoröl reinigt den Motor eines jeden Fahrzeuges von Schmutzpartikeln wie Ruß, Asche und Abrieb und bewahrt ihn somit vor dem Verschleiß.
Es schmiert bewegliche Bauteile wie Zylinder, Kolbenringe und Ventile und kühlt heiß gelaufene Gegenstände, an die das eigentliche Kühlmittel nicht drankommt.
Altes Öl kann diese Aufgaben nicht mehr zuverlässig erfüllen und erhöht somit das Korrosionsrisiko. Mögliche Folgen: Leistungsabnahme, erhöhter Spritverlust und gesteigerte Abgasemissionen.
Wann sollte ich den Ölstand messen?
Der Füllstand wird über einen Sensor gemessen. Ist der Wert zu niedrig, leuchtet die Ölstandanzeige am Armaturenbrett auf – eine rote Ölkanne. Spätestens also, wenn die entsprechende Kontrollleuchte im Auto erscheint, muss der Ölstand gemessen werden!
Wir empfehlen jeden Monat mal einen kurzen Ölstand-Check durchzuführen und besonders vor längeren Fahrten, z. B. in den Urlaub, den Ölstand zu prüfen und gegebenfalls Öl nachzufüllen.
Sie bekommen dann schnell ein Gefühl dafür, wie oft bei Ihrem Fahrzeug eine Prüfung des Ölstands notwendig ist.
Wird der Ölstand nicht regelmäßig kontrolliert und unter Umständen kein frisches Öl nachgefüllt, riskiert man einen Abriss des Schmierfilms. Im schlimmsten Fall kommt es zum Motorschaden.
Ölstand messen bei warmem oder kaltem Motor?
Beim Messen des Ölstandes sollte der Motor Betriebstemperatur haben und warmgefahren sein. Parken Sie auf ebenem Untergrund und warten Sie nach Abstellen des Motors ein paar Minuten ab, bevor Sie die Kontrolle durchführen.
Auch beim Ölwechsel sollte das Auto einen warmgefahrenen Motor haben, denn dann ist das Öl dünnflüssiger und läuft schnellerzugiger sowie vollständiger ab.
Ölstand prüfen
Was passiert bei zu viel oder zu wenig Öl?
Zu wenig Öl
- Schäden durch fehlende Schmierung
- Motorstillstand
- Verformungen durch Reibung
Zu viel Öl
- Öl wird evtl. schaumig geschlagen
- Möglicher Verlust der Schmierleistung
- Öl kann in Ansaugtrakt gelangen und Schäden verursachen
Welches Motoröl brauche ich?
Für das richtige Motoröl sind vor allem die Viskosität und die Qualität entscheidend. Die Viskosität klassifiziert das Öl nach seiner Geschmeidigkeit. Sie sollte immer im Verhältnis zur Außentemperatur betrachtet werden: Je kälter es ist, desto zähflüssiger wird es.
Hersteller nennen für jedes Fahrzeug genaue Klassifikationen und Spezifikationen, die unbedingt erfüllt werden müssen. Die Angaben dazu finden Sie in der Betriebsanleitung oder im Serviceheft.
Wird der Wechsel bei der Wartung durchgeführt, hinterlässt der Service in der Regel einen Zettel mit den entsprechenden Angaben zum verwendeten Öl im Motorraum, z. B. auf einem kleinen Fähnchen.
Auch an Tankstellen oder im Schmierstoffhandel finden Sie eine Tabelle zur Viskosität des Motoröls, in der die verschiedenen Öle den jeweiligen Fahrzeugmodellen zugeordnet sind. Es spielt ebenfalls eine Rolle, ob Ihr Fahrzeug einen Diesel- oder Benzinmotor hat.
Motoröl wechseln
Motoröl sollte nicht nur regelmäßig aufgefüllt, sondern auch gewechselt werden. Die Hersteller geben hierfür unterschiedliche Wartungsintervalle vor.
Bei Neuwagen stehen diese Intervalle häufig im Bedienungshandbuch. Wann der nächste Wechsel ansteht, hängt aber auch von den gefahrenen Kilometern ab.
Bei Fahrzeugen, die eher im Stadtverkehr unterwegs sind, altert das Öl oft schneller, da der Motor nicht immer optimal warmläuft. Hier empfiehlt sich ein jährlicher Austausch.
Wie wechselt man Motoröl selbst?
- Motor aufwärmen: Bis zur Betriebstemperatur.
- Fahrzeug anheben: Mit einer Hebebühne oder einem Wagenheber, um die Ölablassschraube zu erreichen.
- Motorabdeckung abschrauben: Wenn vorhanden, eine Öl-Matte unterlegen.
- Als Bodenschutz: Auffangwanne unter der Ablassschraube der Ölwanne platzieren.
- Ablassschraube lockern: Achtung: Öl fließt mit etwas Druck heraus.
- Filter entfernen (sitzt am Motorblock): Erst, wenn das Öl größtenteils herausgeflossen ist.
Achtung: Aus dem Filter- und Ölfilterhalter rinnt noch Öl ab. - Kupferdichtung erneuern: Wenn das Öl vollständig abgeflossen ist, Ölablassschraube mit einer neuen Kupferdichtung einschrauben. Schraube zuerst von Hand, dann vorsichtig mit dem Schraubenschlüssel festdrehen.
- Ölfilter wechseln: Neuen Dichtungsring des Filters mit etwas Öl benetzen. Der Filter zieht sich so besser fest und löst sich nicht beim Einschrauben aus dem Sitz.
- Neues Motoröl einfüllen
- Ölstand kontrollieren: Den Stand auf die korrekte Füllmenge prüfen.
- Motoröl fachgerecht entsorgen
Wie muss ich Motoröl entsorgen?
Sowohl das Altöl als auch der ausgetauschte Ölfilter müssen fachgerecht entsorgt werden und dürfen nicht im Hausmüll, Abfluss oder in der Umwelt landen.
In Bau- und Fachmärkten sowie in Werkstätten ist die Entsorgung bei Vorlage des entsprechenden Belegs kostenlos. Ansonsten können kleine Gebühren anfallen.
Darüber hinaus können der gebrauchte Filter und bis zu 5 Liter Öl an der Problemstoff-Sammelstelle oder beim Wertstoffhof entsorgt werden.
Ölwechsel in der Werkstatt
Besonders bequem ist der Ölwechsel in der Werkstatt. Dort wird nicht nur die umweltgerechte Entsorgung des Altöls sichergestellt, sondern auch die Ölwechselintervallanzeige zurückgesetzt.
Meist ist der Service hier auch schneller erledigt als zu Hause. Die Preise für den Ölwechsel unterscheiden sich je nach Werkstatt.
Selbst Öl wechseln oder in der Werkstatt?
Der Ölwechsel gestaltet sich zu Hause oft als sehr aufwendig und langwieriger als in der Werkstatt. Zudem benötigt man neben dem richtigen Werkzeug einige andere Utensilien:
- Öl, Ölfilter und Dichtung
- Hebebühne bzw. Auffahrtsrampe oder Absauggerät
- Auffangwanne und Entsorgungsmöglichkeit für Altöl und Ölfilter
- Evtl. spezielles Werkzeug zum Öffnen der Ölablassschraube
In der Werkstatt hingegen ist der Ölwechsel meist Bestandteil einer Inspektion und in kurzer Zeit erledigt.
Beides bekommen Sie übrigens günstig mit Vorab-Preis bei unserem Autoservice.
Ölstand beim Motorrad prüfen
Auch Motorradbesitzer sollten den Ölstand regelmäßig prüfen. Dazu stellt man das Motorrad auf einer waagerechten Fläche ab und lässt den Motor mindestens 20 Minuten abkühlen.
Die Kontrolle kann dann mit einem Schauglas oder einem Ölmessstab durchgeführt werden.
Bei Motorrädern sollte der Ölstand wöchentlich und vor längeren Fahrten kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.
Wie prüft man den Ölstand mit dem Schauglas?
Die Füllmenge des Ölstandes beim Motorrad muss zwischen den beiden Markierungen des Schauglases liegen.
- Schwarzes, dunkelbraunes und undurchsichtiges Öl sowie erkennbare Schlammrückstände deuten auf Verbrennung, Zersetzung oder Verunreinigung hin.
- Metallpartikel im Öl sind oft ein Zeichen für Motorprobleme.
- Ist der Schmierstoff trüb und milchig, könnte sich Kühlflüssigkeit darin befinden.
Bei jeder Art von Verfärbungen empfiehlt es sich, eine Werkstatt aufzusuchen.
Wie prüft man den Ölstand mit dem Ölmessstab?
- Drehen Sie den Verschluss gegen den Uhrzeigersinn auf, ziehen Sie den Messstab heraus, machen Sie ihn sauber und schieben Sie ihn wieder komplett rein (nicht reindrehen).
- Nun lesen Sie den Ölstand an den Markierungen für die minimale und die maximale Füllmenge ab.
- Bevor Sie den Stab wieder hineindrehen, geben Sie eine geringe Menge Öl auf den Dichtungsring. Ziehen Sie den Verschluss nicht zu fest an, um das Gewinde nicht zu beschädigen.
Motoröl: Check! Doch wie sieht es mit der Bremsflüssigkeit aus? Und wie mache ich mein Motorrad winterfest?
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Ölwechsel beim Motorrad
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