Ein Mofa bedeutet oft nicht nur mehr Mobilität und Freiheit, sondern auch mehr Spaß. Den meinen Einige noch steigern zu können, indem sie ihr Gefährt „frisieren“. Die Fahrleistung auf diese Art und Weise zu erhöhen, ist jedoch nicht nur illegal, sondern auch höchst gefährlich, wie Untersuchungen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) verdeutlichen.
Für Mofa- und Mopedfahrer ist das Risiko, im Straßenverkehr schwer zu verunglücken, höher als für Autofahrer. Danach verunglückten im Jahr 2012 bundesweit 17.344 Mofa- und Mopedfahrer, 93 davon wurden getötet.
Tests der UDV haben nachgewiesen, dass mit der Leistungssteigerung eine wesentlich höhere Gefährdung des Fahrers einhergeht. So hat ein Mofafahrer, der mit 55 km/h unterwegs ist, bei einer Kollision mit einem Pkw kaum Überlebenschancen. Und ein solcher Unfall ist schneller passiert als gedacht, da zum Beispiel die Bremsen eines getunten Mofas oder Mopeds für die höhere Geschwindigkeit nicht ausgelegt sind. So kommt etwa ein Motorrad bei 80 km/h deutlich früher zum Stehen als ein frisiertes Moped.
Viele Mofa-, Moped- oder Rollerfahrer sind mit der Höchstgeschwindigkeit ihres Gefährts jedoch nicht zufrieden. Kein Problem: Einige Handgriffe, die im Internet leicht zu erfahren sind, sowie ein paar Euro für ein anderes Steuergerät, schon läuft das Mofa ohne technisches Vorwissen statt der vorgeschriebenen 25 km/h doppelt so schnell oder noch mehr. Inzwischen wird jedes zweite Mofa oder Moped frisiert, belegt die Unfallforschung.
Das hat nicht nur rechtliche Auswirkungen. Denn mit der widerrechtlichen Leistungssteigerung erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs, was wenigstens ein Bußgeld zur Folge hat, wenn man erwischt wird. Ab einer Geschwindigkeit von 45 km/h kommt gegebenenfalls der Tatbestand des Fahrens ohne Führerschein hinzu, der ein Nettogehalt Strafe kosten kann. Und aufgrund der erloschenen Betriebserlaubnis droht bei einem Unfall zudem Ärger mit der Versicherung.
Deshalb fordern die Experten der UDV von den Herstellern, Tuning deutlich zu erschweren, und zwar sowohl hinsichtlich der mechanischen als auch der elektronischen Maßnahmen.
Eva-Maria Sahm
Unternehmenskommunikation